1974 stießen Landwirte aus dem Dorf Xiyang, nahe der Stadt Xi’an, auf einen harten Widerstand im Erdreich. Beim weiteren Graben fanden sie schließlich eine tönerne Statue – das erste Mitglied der heute weltberühmten Terrakotta-Armee. Nach und nach wurden die Behörden benachrichtigt und Archäologen aus dem ganzen Land zusammengezogen. Im Laufe der Jahre förderten sie Tausende von Kriegern, Pferden und Wagen zutage, die in mehreren Gruben sorgfältig angeordnet waren. Diese Entdeckung war nicht nur ein Triumph für die Archäologie, sondern öffnete auch ein Zeitfenster in eine Ära, die von kaiserlicher Macht und handwerklicher Kunstfertigkeit geprägt war.
Die wissenschaftliche und kulturelle Gemeinschaft Chinas reagierte mit enormer Aufregung auf die ersten Berichte über die ausgegrabenen Figuren. Plötzlich standen internationale Experten, Medienvertreter und begeisterte Besucher am Fundort, der binnen kürzester Zeit weltweite Bekanntheit erlangte. Die chinesischen Behörden leiteten umfangreiche Ausgrabungen ein, bei denen die riesigen unterirdischen Kammern und unzählige lebensgroße Figuren sorgfältig freigelegt wurden. Die restauratorische Arbeit war immens, denn viele Stücke waren zerbrochen oder stark beschädigt und mussten mühsam wieder zusammengesetzt werden.
Die Entdeckung der Terrakotta-Armee veränderte die Sicht auf die Qin-Dynastie und die frühe Kaiserzeit Chinas nachhaltig. Sie lieferte einen direkten archäologischen Beweis für die politische Macht, die militärische Organisation und die technische Kompetenz des frühen chinesischen Reiches. Historiker und Archäologen sind sich einig, dass dieser Fund das Verständnis für die zentralisierte Herrschaft und die Bedeutung des ersten Kaisers in der Weltgeschichte vertieft hat. Bis heute werden immer neue Gruben und Gegenstände entdeckt, was die Forschung kontinuierlich vorantreibt und die Faszination für dieses einzigartige Erbe am Leben hält.